07. Januar 2022: AktivRegion Holsteiner Auenland vergibt neue Fördermittel

200.000 Euro schüttet die in Bad Bramstedt ansässige AktivRegion Holsteiner Auenland in 2022 - auch an Private - für Kleinprojekte aus. Das Auenland übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten, auch von privaten Antragsstellern. Bis 2027 sollen zudem 2,5 Millionen Euro an EU-Mitteln in der Region verteilt werden.
Bad Bramstedt

Auch im neuen Jahr fördert die Aktivregion Holsteiner Auenland sogenannte Kleinprojekte, die einen Kostenrahmen von 20.000 Euro nicht übersteigen. Das Auenland übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten. Unterstützt werden öffentliche und private Vorhaben, erklärt der Vorsitzende Hans-Jürgen Kütbach.

Förderfähig sind kleine Maßnahmen aus den Bereichen Dorfentwicklung und -gestaltung, Freizeit- und Naherholung, Energie und Klimaschutz. In den Genuss der Zuschüsse können Privatleute ebenso kommen wie gemeinnützige Organisationen und Gemeinden. Seit zwei Jahren gibt es diese Fördermöglichkeit des Holsteiner Auenlandes, die nicht alle AkivRegionen in Schleswig-Holstein anbieten.

AktivRegion Auenland förderte 2021 insgesamt 16 Projekte

Aus dem sogenannten Regionalbudget, das Bund und Land zur Verfügung stellen, wurden 2021 insgesamt 16 Projekte unterstützt. 25 Anträge hatten im Januar 2021 vorgelegen, neun wurden abgelehnt. Beispielsweise konnte durch die Auenlandförderung der „Hof am Teich“ – ein privat betriebener Bauernhof in Armstedt – eine überdachte Sitzgruppe für Lernangebote schaffen. Die Gemeinde Mönkloh erhielt Sitzgelegenheiten für den Ortskern und die Grundschule Am Bahnhof in Bad Bramstedt verwandelte mit riesigen Musikinstrumenten den Schulhof in eine Musikoase. „200.000 Euro flossen so in die Region“, erklärte Kütbach.

<form action="https://segeberg-exklusiv.kn-online.de/add_subscriber" method="post" name="revue-form-33408829" target="_blank">Das Besondere am Regionalbudget ist die hohe Förderquote von 80 Prozent der Bruttokosten sowie die geringe Mindestfördersumme von 2000 Euro. „Dadurch können auch kleinere Vereine und Gemeinden Projekte verwirklichen“, so Katharina Glockner von der Geschäftsstelle des Holsteiner Auenlands. „Wir sind wieder gespannt auf die nächsten kreativen Ideen der Auenländer.“</form>Bis Ende Februar müssen Anträge an die AktivRegion gestellt werden

Die Anträge für dieses Jahr müssen bis zum 28. Februar in der Geschäftsstelle der AktivRegion (Talstraße 9, 25524 Itzehoe) vorliegen. Voraussichtlich im April 2022 entscheidet der Projektbeirat der AktivRegion über die förderfähigen und besten Projekte, die bis zum 30. September 2022 fertiggestellt und abgerechnet werden müssen. Die Unterlagen können von der Internetseite des Holsteiner Auenlandes (www.aktivregion-holsteinerauenland.de) heruntergeladen werden.

Das „Kerngeschäft des Holsteiner Auenlands“, wie Kütbach sagt, ist aber die Förderung von Projekten aus dem Grundbudget. Die nächste fünfjährige Förderperiode beginnt Anfang 2023. In einem Workshop hatten sich die Mitglieder der AktivRegion bereits Gedanken über die Ausrichtung der Förderperiode gemacht, darüber welche Art von Vorhaben grundsätzlich unterstützt werden sollen. Konkrete Beschlüsse wurden noch nicht gefasst. Kütbach verriet schon mal so viel: „Nach meiner Einschätzung wird sich der Charakter nicht völlig verändern.“ Zu den Schwerpunkten werde weiterhin die Förderung von Ortskernen gehören.

Im Gegensatz zum Regionalbudget geht es hier um deutlich größere Vorhaben. In der noch bis Ende dieses Jahres laufenden aktuellen Förderperiode wurde beispielsweise eine alte Brücke in Föhrden-Barl saniert. Der Stadt Bad Bramstedt wurde ein Zuschuss über 100.0000 Euro für den Bau eines Jugendcafés am Jugendzentrum zugesagt. Der Bau soll im Frühjahr beginnen. Rund 800.000 Euro sind für den Bau eingeplant. Dank einer Vielzahl von Zuschüssen, darunter auch die des Auenlandes, verbleiben bei der Stadt nur rund 131.000 Euro.

Mit Kaltenkirchen und Ellerau gerät das Auenland an seine Grenzen

Insgesamt stehen für die nächste fünfjährige Periode 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld muss allerdings auf ein deutlich größeres Gebiet verteilt werden als bisher. Neu aufgenommen wurde in die Aktivregion die Stadt Kaltenkirchen, die mit ihren 24.000 Einwohner die größte Mitgliedsgemeinde ist. Außerdem kamen Ellerau mit seinen 6200 Einwohnern dazu sowie Renzel, ein Ortsteil von Quickborn. Die Vergrößerung des Holsteiner Auenlands führt aber nicht automatisch zu einer Budgetvergrößerung. Die EU-Mittel bleiben die gleichen.

„Das ist für uns ein großes Problem“, erklärte Kütbach. So habe im letzten Jahr die Aufnahme der Stadt Quickborn (22.0000 Einwohner) abgelehnt werden müssen, was in der zum Kreis Pinneberg gehörenden Stadt heftige Kritik auslöste. Schließlich sei eine Einigung zustande gekommen, nur den Ortsteil Renzel einzugliedern, der auch heute noch wie ein eigenständiges Dorf wirkt. Zu Renzel gehört auch das Himmelsmoor, durch das, wie in Bad Bramstedt, eine Moorbahn als Touristenattraktion fährt.

Das Holsteiner Auenland ist eine der 22 AktivRegionen von Schleswig-Holstein, die eingerichtet wurden, um die Regionen mit Geldern der EU zu fördern. Vorläufer war eine Arbeitsgemeinschaft unter dem Titel „Grüne Mitte Holstein“, die beispielsweise ein umfassendes Reitwegenetz schuf. Aus Anlass der Grünen Woche 2007 in Berlin wurde die Arbeitsgemeinschaft in Holsteiner Auenland umbenannt. Im selben Jahr wurde ein Verein mit diesem Namen gegründet, der auch als AktivRegion vom Land anerkannt wurde. Eine zentrale Rolle dabei spielte der damalige Bad Bramstedter Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach, der bis heute Vereinsvorsitzender ist. Außerdem ist er Vorsitzender des 19-köpfigen Projektbeirates, der die Fördergelder vergibt. Das hauptamtliche Management liegt in den Händen von Katharina Glockner, Mitarbeiterin des Büros für Regionalentwicklung Region Nord in Itzehoe. Vereinssitz ist Bad Bramstedt. Geografisch umfasst das Holsteiner Auenland den Nordwesten des Kreises Segeberg sowie die angrenzenden Bereiche in den Kreisen Pinneberg und Steinburg.

Quelle: KN+